Von Peter Hensinger in Kontext: Wochenzeitung, 30.05.2018
Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts, und die tragbaren Raffinerien heißen Smartphone und Tablet. Die vernetzte Stadt, im PR-Sprech als Smart City verkauft, bedeutet nicht nur komfortableren Konsum. Sondern auch lückenlose Überwachung, soziale Steuerung und eine Grundlage für digitalen Totalitarismus.
Jeder Bürger muss rund um die Uhr eine Funk- und Videowanze mit sich tragen, die ständig seinen Standort und seine Kommunikation überträgt. Angenommen, die Regierung würde das beschließen, mit der Begründung, dann könne der Staat sich viel besser um Bedürfnisse seiner BürgerInnen kümmern. Das würde als totalitäre Bespitzelung abgelehnt. Doch eine solche Zwangsverfügung braucht es nicht. Sie ist Realität. Ob im Zug, im Restaurant oder auf der Straße: gebückt schweigende Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die gefesselt auf Bildschirme starren, und an Amazon, Google und Apple, an Versicherungen, die Autoindustrie und Geheimdienste ihre persönlichsten Daten freiwillig abliefern.
Der ganze Artikel (Link zu Kontext): Gläsern ist smart