Sammelklage wegen Gesundheitsschäden bei Jugendlichen gegen Meta (Facebook)

Das Unternehmen Meta (vormals Facebook) nutze mächtige und beispiellose Technologien, um Kinder und Jugendliche auf die eigenen Seiten und in die Falle zu locken, um dadurch Gewinne zu erzielen, heißt es in einer Klageschrift, mit der mehr als 40 US-Bundesstaaten den Facebook-Konzern wegen Gesundheitsgefährdung von Kindern und Jugendlichen verklagen. Die Bundesstaaten werfen dem Konzern vor, seine Onlinedienste „auf manipulative Weise so zu gestalten, dass Kinder abhängig werden und zugleich an Selbstwertgefühl verlieren“.

Mehr als 40 Bundestaaten in den USA und der District of Columbia haben eine Sammelklage gegen den US-Tech-Konzern Meta vormals Facebook) eingereicht und beschuldigen das Unternehmen durch den Suchtcharakter seiner Social-Media-Plattformen wissentlich zu psychischen Gesundheitsproblemen von Jugendlichen beizutragen. in der beim Bundesgericht in Oakland, Kalifornien, eingereichten Klage wird dem Konzern vorgeworfen, die Öffentlichkeit wiederholt über die erheblichen Gefahren seiner Plattformen getäuscht zu haben und Kinder und Jugendliche wissentlich zu einer süchtig machenden und zwanghaften Nutzung sozialer Medien zu verleiten.

Der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta sieht die Klagen als Teil einer „koordinierten Anstrengung“, um Meta für mutmaßliches Fehlverhalten zur Rechenschaft zu ziehen. „Unsere überparteiliche Untersuchung ist zu einem ernsten Schluss gekommen: Meta hat unsere Kinder und Jugendlichen geschädigt und die Sucht gefördert, um die Unternehmensgewinne zu steigern“, so Bonta.
Untersuchungen hätten gezeigt, „dass die Nutzung von Metas Social-Media-Plattformen durch junge Menschen mit Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Beeinträchtigung der Ausbildung und des täglichen Lebens und vielen anderen negativen Folgen verbunden“ seinen, heißt es in der Klage.

Das Ziel des Unternehmens sei sicherzustellen, dass junge Menschen möglichst viel Zeit in den sozialen Medien verbringen würden., Dabei sei durch Studien belegt, dass die Gehirne von Teenagern besondcers anfällig seien durch das Bedürfnis nach Anerkennung in Form von „Likes“ u.ä.. Meta habe dsaher in betrügerischer Weise und öffentlich geleugnet, dass seine sozialen Medien schädlich seien, so die Klage. Auch habe Meta gegen ein Gesetz verstoßen hat, das das Sammeln von Daten von Kindern unter 13 Jahren verbietet und versuche aktuell, die nach Ansicht der klagenden US-Bundesstaaten schädlichen Praktiken auf die virtuelle Realität auszudehnen, sowohl in der VR-Umgebung etaversum Horizon Worlds wie in den Apps WhatsApp und Messenger.“Meta hat sich mächtige und noch nie dagewesene Technologien zunutze gemacht, um Jugendliche und Teenager zu verführen, zu engagieren und schließlich zu verführen.“ Das Motiv sei Profit. In der Klage werden unter anderem erhebliche Zivilstrafen gefordert. (zit. nach Andreas Knobloch, Heise).

Vorausgegangen war eine landesweite Untersuchung und die Veröffentlichung von Dokumenten, die belegen, dass Meta über Daten verfügt, die valide zeigen, dass Instagram süchtig macht und bei einigen Mädchen im Teenageralter Probleme mit dem eigenen Körperbild hervorrufe.

Weitere Informationen:

Klageschrift (PDF, engl., 233 Seiten):  CV-05448 US-Bundesstaaten v. Meta Platforms.

heise.de: USA: Sammelklage gegen Meta wegen Gesundheitsschäden bei Jugendlichen (von Andreas Knobloch)

Tagesschau (25.10.2023): US-Bundesstaaten klagen gegen Facebook-Mutter Meta
Der Konzern Meta kümmere sich nicht ausreichend um den Schutz von Kindern und Jugendlichen auf den eigenen Plattformen, meinen 33 US-Bundesstaaten. Sie haben eine Klage gegen die Muttergesellschaft von Facebook eingereicht.

Bücher zur Thematik

Jaron Lanier (2018) Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst, Hoffmann&Campe

Frances Haugen (2023) Die Wahrheit über Facebook: Warum ich zur Whistleblowerin wurde und was die größte Social-Media-Plattform der Welt so gefährlich macht, Econ | Der Insiderbericht einer mutigen Frau