Bei dem ganzen gleichförmigen Jubel über den „Digitalpakt Schule“ sollten kritisch-reflektierende Stimmen nicht überhört werden.
Nachdenkseiten (21.2.2019)
Der Digitalpakt wird unseren Kindern sehr schaden. Eigentlich unverantwortlich.
Der Journalist und Medienfachmann Ralf Wurzbacher hat aus Anlass der Beratung des Digitalpaktes ein Interview mit der Neurobiologin Dr. Teuchert-Noodt geführt.
Ralf Wurzbacher: Bund und Länder haben sich am Mittwochabend im Vermittlungsausschuss auf die Umsetzung des „Digitalpakts“ geeinigt. In dessen Rahmen sollen Deutschlands Schulen aus Bundesmitteln in Höhe von fünf Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren flächendeckend mit Breitbandanschluss und digitalen Endgeräten wie Tablets, Smartphones und Whiteboards ausgestattet werden. Wie nehmen Sie die Botschaft auf?
Dr. Teuchert-Noodt: Überlassen wir Konfuzius die richtigen Worte: „Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln. Erstens durch Nachdenken – das ist der edelste. Zweitens durch Nachahmen – das ist der leichteste. Drittens durch Erfahrung – das ist der bitterste.“ Letzteren Weg zu gehen, ist unsere Politik also wild entschlossen? Will sie wirklich die langjährigen Erfahrungen anderer Länder nicht zur Kenntnis nehmen, die inzwischen zu klassischen Lernkonzepten zurückkehren – als da wären Südkorea, Australien, einzelne US-Bundesstaaten, Holland?
Das ganze Interview: Der Digitalpakt wird unseren Kindern sehr schaden. Eigentlich unverantwortlich.
MDR Aktuell (22.2.2019)
Der Digitalpakt ist ein Irrsinn
Gerald Lemke zum Digitalpakt, Interview MDR Aktuell
Gestern am 21. Februar ist das Ende der geistigen Unmündigkeit eingeläutet worden. Nach machtpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Bund und den Ländern hat der Bundestag in wiederholter Abstimmung den Digitalpakt beschlossen. In Erwartung, dass nun auch der Bundesrat zustimmen wird, werden über 40.000 Schulen mit Informationstechnologie und iPads aufgefüllt werden. Die ausufernde Abhängigkeit von digitalen Medien, Smartphones und Tablets wird nun mit Steuergeldern weiter angefixt und angefeuert. Hier mein Statement dazu im MDR-Radio , und … höre am Schluß: Ich bin mit der Kritik nicht alleine.
MDR Aktuell (22.2.2019)
Kein Grund, sich über den Digitalpakt zu freuen?
Fragen an Psychiatrie-Professor Manfred Spitzer, MDR AKTUELL, 22.02.2019
DLF Kultur Audiothek | Studio 9 – Der Tag mit … (23.2.2019)
Harald Welzer zum Digitalpakt: Digitalisierung der Schulen „ist extrem kurz gedacht“
Junge Welt: Ökonomie schlägt Pädagogik (25.2.2019)
»Digitalpakt« ist ein Geschenk für die IT-Industrie und ein Angriff auf das Kindeswohl
Von Ralf Wurzbacher (Ausgabe vom 25.02.2019, Seite 3 / Schwerpunkt) Bildung
Der »Digitalpakt« wird als großer Durchbruch gefeiert, doch der Eindruck täuscht: Nicht alle begrüßen die in der Vorwoche erzielte Einigung. Die Kritiker sind nur nicht vernehmbar in der lärmenden Euphorie.
Der ganze Artikel: »Digitalpakt« ist ein Geschenk für die IT-Industrie und ein Angriff auf das Kindeswohl
Junge Welt:Interview (25.2.2019)
»Man muss auch über Verbote reden«
Welche Auswirkungen der »Digitalpakt« haben kann. Ein Gespräch mit Julia von Weiler von Ralf Wurzbacher
Ralf Wurzbacher: Sie haben sich als Sprecherin der »Konzeptgruppe Internet« im Beirat des »Unabhängigen Beauftragten für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs« der Bundesregierung (UBSKM) unlängst öffentlich für ein Smartphoneverbot für unter 14jährige ausgesprochen. Braucht es eine so drastische Maßnahme?
Julia von Weiler: Durch unsere Arbeit an Schulen komme ich mit zahllosen Kindern, Jugendlichen und auch Lehrkräften ins Gespräch und höre allen gut zu. Seit 2007 sagen uns Kinder und Jugendliche: »Es ist der Job der Erwachsenen, uns zu beschützen. Wir können das nicht alleine.« Die Ergebnisse der Ende 2018 vorgelegten U25-Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) zeigen, dass immer mehr Kinder mit diesen Geräten total überfordert sind.
Das ganze Interview: »Man muss auch über Verbote reden«