Kinder lesen … aber wieviel?

Ingo Leipner im Interview bei N24

Im August 2017 wurde die „Kinder-Medienstudie 2017“ veröffentlicht. Sechs Verlage haben diese Studie über den Medienkonsum von Kindern zwischen vier und 13 Jahren beauftragt und jetzt vorgestellt. Dazu zählen: Blue Ocean Entertainment AG, Egmont Ehapa Media GmbH, Gruner + Jahr, Panini Verlags GmbH, SPIEGEL-Verlag, ZEIT Verlag. Die beruhigende Nachricht (zumindest in der Pressemeldung):

Trotz Smartphone: Kinder lesen klassisch!

Also alles im Lot?

Heißt es doch in der Pressemeldung: „Digital ist attraktiv, aber: 72 Prozent aller deutschen Kinder zwischen vier und 13 Jahren lesen auch 2017 privat noch mehrmals pro Woche von Papier.“ Das kann aber nur Eindruck machen, wenn man die Zahlen der Studie selektiv liest. 72 Prozent lesen mehrmals pro Woche,  97 Prozent aber schauen mehrmals die Woche fern, 79 Prozent hören Musik.

Wichtig: Die Studie weist nicht die Mediennutzungszeiten aus. Genannt werden in der Pressemeldung vor allem statistisch gemittelte Zahlen der Vier- bis 13-jährigen, deren Mediennutzungsverhalten sich im Laufe dieser neun Jahre deutlich ändert. Für die 10- bis 13-jährigen heißt das konkret, dass nur noch 69 Prozent mehrmals die Woche lesen, aber bereits 73 Prozent mehrmals die Woche am Computer spielen und 78 Prozent chatten und/oder telefonieren. Das steht schon nicht mehr in der Pressemeldung.

Wer daher die Präsentation der Kinder-Medien Studie im Detail analysiert, kann zu anderen Aussagen  kommen. Sie fallen weniger verharmlosend aus, wenn es um die Nutzung digitaler Medien geht.

Ingo Leipner hat dazu zwei Interviews bei N24 gegeben, die als Einstieg in eine kritische Analyse der Studie dienen können – um die vermeintlich beruhigenden Ergebnisse in Frage zu stellen.

Leipner/N24: Start ins digitale Zeitalter ohne Computer I

Die Kindermedienstudie 2017 stellt fest: Lesen hat immer noch eine hohe Priorität bei Kindern. Wirklich? Zeit, etwas Wasser in den Wein zu schütten … Ingo Leipner als Studiogast bei N24 (Teil 1).

 

Leipner/N24: Start ins digitale Zeitalter ohne Computer II

Kindermedienstudie 2017 liefert Beweis: Eine Kindheit ohne Computer ist der beste Start ins digitale Zeitalter („Die Lüge der digitalen Bildung“). Autor Ingo Leipner als Studiogast bei N24 (Teil 2).