IT-Infrastruktur der Bildungsplattform (BW)

Gemeinsame Positionen und Forderungen zur IT-Infrastruktur der Bildungsplattform

Die Kultusministerin Theresa Schopper hat in einer Pressemitteilung vom 23. Juli 2021 allen Schulen, die aktuell IT-Dienste von BelWü nutzen, einen Fahrplan für den angeblich notwendigen Übergang zu anderen Anbietern angekündigt und erklärt, dass es für die Schulen und ihre Schulträger „eine klare Perspektive“ geben wird.

Die unterzeichnenden Organisationen weisen darauf hin, dass es bei der Vielzahl an Leistungen, die von BelWü für Schulen erbracht werden, exakt an dieser „klaren Perspektive“ fehlt. Außerdem bestehen begründete Zweifel an der Notwendigkeit für einen Umzug dieser Dienstleistungen. (…)

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Pädagogisch profiliert – politisch neutral

im Vorfeld der Landtags- und Bundestagswahl stellen wir klar:

Die Positionen und Forderungen des Bündnis für humane Bildung sind politisch im Sinne einer demokratischen Bürgerschaft und dem Ziel der Erziehung zur Mündigkeit, aber überparteilich und nicht konfessionell gebunden. Wir werden weder von politische Parteien noch von Wähler- oder anderen Interessengemeinschaften oder anderen politischen Gruppen unterstützt. Wir sind offen für den Diskurs, aber gegen jede Parteinahme.

Das Bündnis für humane Bildung setzt sich seit über drei Jahren für eine humane und altersgerechte Pädagogik in allen Schulformen und allen Schulstufen ein. Wir stehen bewusst in einer vom Kind oder Jugendlichen aus konzipierten Didaktik und Methodik. Wir treten für das Recht auf Allgemeinbildung ein statt früher Spezialisierung, gegen die Kommerzialisierung von Schule und Unterricht und setzen analoge wie digital Medien gemäß der Unterrichtssituation und den pädagogische Anforderungen ein. Der Mensch ist des Menschen Lehrer. Zu Denken Lernen brauchen wir ein direktes Gegenüber (Immanuel Kant). Wir sind der nachfolgenden Generation verpflichtet, nicht der Wirtschaft oder Aktionären.

Für das Bündnis für humane Bildung
Peter Hensinger, Ingo Leipner, Ralf Lankau

Humane Bildung braucht analoges Lernen

Abgeschlossen: Petition für bildschirmfreie Kindergärten und Grundschulen

95.852* Menschen unterstützen europaweit mit ihrer Unterschrift, was das „Bündnis für humane Bildung“ seit Jahren fordert: den Erhalt der Wahlmöglichkeit für bildschirmfreie Kindergärten und Grundschulen. LehrerInnen und ErzieherInnen sollen selbst entscheiden, ob und für was sie digitale Medien als Hilfsmittel einsetzen.

„Das gilt besonders für die ersten zwölf Lebensjahre, in denen die sensomotorische Entwicklung und die fundamentalen sozialen und emotionalen Reifungsschritte erfolgen“, erklären Prof. Ralf Lankau vom Bündnis und die Kinderärztin Dr. med. Michaela Glöckler, Präsidentin der „Europäischen Allianz von Initiativen angewandter An-throposophie“ (ELIANT). Beide Organisationen zeichnen für diese Petition verantwortlich.

Der Hintergrund: Die EU-Kommission hat einen „Aktionsplan für digitale Bildung 2021-27“ beschlossen. Im Mittelpunkt steht die „Förderung eines leistungsstarken digitalen Bildungsökosystems“ und „die Stärkung der digitalen Kompetenzen der Bevölkerung im digitalen Zeitalter“. Lankau und Glöckler fordern in diesem Kontext: „Wir müssen angesichts dieser digitalen Orientierung auch dem menschlichen und realweltlichen Bildungsbedarf der Kinder gerecht werden.“ Dazu wenden sich das Bündnis und ELIANT mit eigenen Vorschlägen an die EU-Parlamentarier, die gerade am „Aktionsplan für digitale Bildung 2021-27“ arbeiten. Bündnis und ELIANT halten es für selbstverständlich, dass Schule digitale Kompetenzen vermittelt. „Aber alles zu seiner Zeit“, wie Lankau betont. Kinder hätten ein Recht auf Entwicklungszeit, um mit allen Sinnen, durch Bewegung und kreatives Spiel ihre realweltliche Umwelt zu erobern. Daher müssen Kindergärten und Grundschulen die Möglichkeit haben, bildschirmfrei zu bleiben.

Es sollte nicht zu digitalen Einseitigkeiten kommen: „Erst das Zusammenspiel aus sensorischen und motorischen Realerfahrungen“, so Dr. Glöckler, „führt dazu, dass sich Kinder gesund in Raum und Zeit verankern.“ So werde eine altersgemäße, körperliche und geistige Entwicklung möglich. Geau dieses Recht auf Entwicklungszeit fordert die Petition. „Über 95.000 Unterzeichner sind ein starkes Plädoyer für diese wichtige Forderung“, so Prof. Lankau.

Link zum Hintergrund der Petition

„Bündnis für humane Bildung“:

Hochschullehrer, Wissenschaftler und engagierte Bürger gründeten 2017 das „Bündnis für humane Bildung“. Ihre Überzeugung lautet: Bildung lässt sich nichtdigitalisieren! Digitale Instrumente können Bildungsprozesse nur unterstützen. Alternativen sind gefragt. Website: https://www.aufwach-s-en.de

Allianz ELIANT: 2006 gründeten zehn europaweit tätige Dachorganisationen die „Europäischen Allianz von Initiativen angewandter Anthroposophie“ (ELIANT). Die Allianz setzsich auf verschiedenen Lebensgebieten und Arbeitsfeldern für mehr Lebensqualität und kulturelle Vielfalt in Europa ein. Website: https://eliant.eu/home

Pressekontakt: Ingo Leipner / Mob. 0162/8192023 / i_leipner@aufwach-s-en.de

*Durch nachgemeldete Unterschriften ist deren Zahl am 21.01.2021 auf 96.294 gestiegen.

Corona und Digitale Bildung: Digitallobby beutet Ängste aus

„Widerspruch auf ganzer Linie“, meldet Dr. Matthias Burchardt an, „digitale Fernbeschulung ist kein Ersatz, sondern das Gegenteil von schulischer Bildung.“ Dr. Burchardt ist Bildungsphilosoph an der Universität Köln und spricht für das „Bündnis für humane Bildung“. Pressemitteilung Bündnis für humane Bildung (05.05.2020). Weiterlesen „Corona und Digitale Bildung: Digitallobby beutet Ängste aus“

Mediensucht: Warum kein Aufschrei?

Politik schützt Kinder nicht vor medialen Suchtgefahren

Das „Bündnis für humane Bildung“ fordert, dass die Bundesregierung mediale Suchtgefahren für Kinder endlich ernst nimmt. „Wie viele Warnungen vor diesen Risiken werden noch in den Wind geschlagen, bevor Politiker handeln?“, fragt der Kinder- und Jugendarzt Dr. Uwe Büsching, Kooperationspartner des Bündnisses. Der Kinder- und Jugendarzt ist auch Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Jugend und Kind“. Weiterlesen „Mediensucht: Warum kein Aufschrei?“

Digitalpakt Schule ist Sackgasse

Das Bündnis für humane Bildung kritisiert zum Schuljahresanfang, dass die Schulen jetzt Gelder für die digitale Ausstattung der Schulen beantragen können, während Gelder für mehr Lehrer, Schulsanierung oder Arbeitsgemeinschaften nicht zur Verfügung stehen. Das sei eine Verschwendung von Steuergeldern für die Kassen der IT-Industrie. Hunderte Lehrer fehlen. Ist das vielleicht gewollt und sollen in Zukunft beim autonomen Lernen Computer die Lehrer ersetzen? Immerhin gibt es in den USA schon Schulen, in denen Lerncoaches statt Lehrer 150 Schüler beim PC-Lernen überwachen. Weiterlesen „Digitalpakt Schule ist Sackgasse“

Wolkige Versprechen

Schul-Cloud heute auf dem Digital-Gipfel vorgestellt

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek informierte sich heute auf dem Nürnberger Digital-Gipfel, wie weit das Projekt „Schul-Cloud“ gekommen ist. „Über die erheblichen Risiken und Nebenwirkungen hat kein Mensch gesprochen“, kritisiert Prof. Ralf Lankau vom „Bündnis für humane Bildung“. Entwickelt wird die „Schul-Cloud“ vom privaten „Hasso-Plattner-Institut“ (HPI), gemeinsam mit dem Netzwerk MINT-EC. Weiterlesen „Wolkige Versprechen“

Geld für Theater und Musik

Keine Verschwendung öffentlicher Mittel in Schulen

Der am Freitag beschlossene Digitalpakt der Bundesregierung sieht vor, fünf Milliarden Euro ausschließlich in die Digitalisierung der Schulen zu stecken: Hardware, IT-Dienstleistungen so wie Fortbildungen zu digitalen Medien, Tablets und Apps. Diese Politik hält das „Bündnis für humane Bildung“ für falsch: „Wirfordern mehr Geld für Bildung“, so Prof. Ralf Lankau, „aber die Schulen müssen selbst vor Ort entscheiden, wie sie finanzielle Mittel einsetzen, statt sich Direktiven aus Berlin unterzuordnen.“ Weiterlesen „Geld für Theater und Musik“